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HARDERGRAT VOM 26+27. SEPTEMBER 2015

Bergführer: Dani Oberli 
Tourenleiterin: Therese Gertsch 
Teilnehmer: Doris Bucheli (SAC uto), Daniela Paepke, Yvette Pfluger, Marcel von Allmen

Petrus war uns gut gesinnt, so dass wir die „Monsterwanderung“ in Angriff nehmen konnten. Wir liessen es ruhig angehen, indem wir am Samstagnachmittag um 14.00 Uhr das Schiff in Interlaken Ost bestiegen und gemütlich auf dem Wasserweg in Brienz eintrafen. Da ein Teil unserer Gruppe mit dem Zug nach Brienz anreiste, hatten wir noch gemütlich Zeit für einen Kaffee in Brienz. Die letzte Bahn brachte uns zum Brienzer-Rothorn. Der Nebel begrüsste uns ab der Planalp und blieb dann unser treuer Begleiter bis ganz hoch. Nach dem Bezug des Massenlagers hatten wir alle hunger und genossen ein feines Abendessen. Schon zeitig ging`s in den Schlafsack, damit wir genügend Energie für den kommenden Tag tanken konnten. Kalt war’s, nicht einmal eine zweite Wolldecke vermochte uns die nötige Wärme geben, so dass wir alle froh waren um 6.15 Uhr aufstehen zu dürfen. Eine herrliche Morgenstimmung mit Nebelmeer begrüsste uns und liess uns allen „Kältekummer“ vergessen. Bei einem warmen Kaffee und Frühstück kamen wir auf die nötige „Betriebstemperatur“. Als erste Etappe ging es die „Lanzizähne“ (2163m ü.M.) runter. Auf der Nordseite lag etwas Schnee und es war teils rutschig, doch konnten wir die Steigeisen im Rucksack lassen. Über den Chruterenpass (2053m ü.M.) ging es via „Breitengrat“(2102m ü.M.) auf das Breitenhorn (2165m ü.M). Schon früh ging die erwähnte „100%-ige Steinbock-garantie“ in Erfüllung. Böcke, Jährlinge, Steingeissen und Jungtiere von diesem Jahr waren zu sichten, wie auch Gämsen. Das Tannhorn (2221m ü.M.), die Schlüsselstelle des Grats war schon sichtbar. Es gab einem schon ein mulmiges Gefühl, denn der Grat ist teilweise so schmal, dass man rittlings drauf sitzend, ein Bein Richtung Brienz, das andere in Richtung Innerschweiz strecken könnte. Gut gesicherte, leichte Kletterstellen führten uns auf den Gipfel, wo wir Rast machten und die phänomenale Aussicht genossen. Wo’s hoch geht, geht’s auch runter. Diesmal zur „Ällgäu Lücke“ (1918m ü.M.). Dort besteht die 1. Möglichkeit abzusteigen, sowohl nach Brienz, wie auch in die Innerschweiz. Wir stiegen weiter auf zum „Chli Schnierenhöreli“ (2096m ü.M.) und „Gummhorn (2040m ü.M.) wo uns die nächste Rast verschnaufen liess. Wir sahen das Augstmatthorn schon lange, (der gesamte Grat liegt wie ein Drache im Nebelmeer), doch zuerst gings über den „Blasenhubel„ (1965m ü.M) und das „Wylauwihorn“. Auf dem „Augstmatthorn“ (2137m ü.M.) rasteten wir erneut, damit wir nicht den ganzen Proviant noch bis nach Hause tragen mussten. Gestärkt nahmen wir die letzte Etappe unter die Füsse. Die Zeitangabe bis Harder Kulm von 2 Std. 30min. war just die Zeit, die wir brauchten. Der Weg, zwar nicht mehr steil, ging jedoch stetig immer wieder bergauf und –ab. Als das „Harder-Schlössli“(1322m ü.M.) durch die Bäume zu sehen war, jubelte gewiss so manchem sein Herz, dass es bald einen Kaffee oder Ähnliches geben wird. Bei Panache, Cola, Kaffee, etc. sassen wir noch zusammen. Marcel und ich verliessen die Gruppe jedoch zeitig, wir wollten das Bähnli vom Harder um 18.10 Uhr nicht verpassen. Wir hatten den Grat von 7.10 Uhr bis 17.45 Uhr „in“ den Füssen und sehnten uns drauf, die Schuhe auszuziehen und die Beine hoch zu lagern. Für die absolut unvergessliche Tour möchte ich Dani Oberli herzlich danken. Ich habe mich durch seine Anwesenheit stets sicher gefühlt, auch wenn es z.T. „stotzig“ war. Therese danke ich für die super Organisation, das Recherchieren vor Ort und die „Steinbockgarantie“  
Daniela