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REITLAUIHORN 09.+10. Juli 2016

Bergführer: Markus Fuchs
Tourenleiter: René Feuz
Teilnehmerinnen: Heidi Ulrich, Margrith Feuz

Zur Tourenvorbereitung gehört bekanntlich die Hüttenreservierung. Mit Vorfreude auf die Tour reservierte ich in der Baltschiederklause für sechs Personen. In der Woche vor der Tour stellte sich dann heraus, dass zwei Angemeldete aus den verschiedensten Gründen nicht in der Lage waren teilzunehmen…
Nichts destotrotz starteten wir am frühen Samstagmorgen noch zu viert in Richtung Ausserberg. Durch das Baltschiedertal Tal einwärts dem Niwärch folgend waren die Temperaturen auch schon bemerkenswert warm, so dass für uns die angegebene Zeit bis in die Hütte nur eine Empfehlung war. Der lange Hüttenweg führte erst der kühlen Suone entlang durch Wald über Bergbäche und Alpweiden dann vorbei an schroffen Felswänden hinauf in eine Hochebene und zum Schluss immer steiler werdend über Steinblöcke und Moränenschutt zur Hütte. Es ist unbeschreiblich wie viel Wärme eine Moräne abstrahlen kann.
Aber auch von der Flora her ist der Hüttenweg ein Genuss. Neben der Paradieslilie im unteren Teil des Weges entdeckten wir weiter oben auch Blumen wie das Knabenkraut, riesige Alpenrosenteppiche sowie andere alpine Pflanzen und Flechten.
In der schön gelegenen Hütte wurden wir herzlich empfangen und genossen eine überdurchschnittliche Gastfreundschaft.
Wären da nicht noch zwei welsche Nachzüglerinnen eingetroffen hätten wir für die Übernachtung gar ein „chambre separée“ gehabt.
Nach dem leckeren Nachtessen verbrachten wir eine ruhige Nacht um dann um vier Uhr von der Hüttenwartin persönlich am Frühstückstisch begrüsst zu werden.
Im ersten Tageslicht stiegen wir den Markierungen folgend über Steinblöcke hoch auf den äusseren Baltschiedergletscher. Angeseilt und mit Steigeisen führte uns Markus in gemächlichem Tempo zum eigentlichen Einstieg auf dem Felsgrat. Die letzten rund 150 Höhenmeter kletterten wir in festem Fels über den Grat auf den Gipfel auf 3‘655 m.ü.M. 
Die fantastische Rundsicht gegenüber des Bietschhorns belohnte uns für Vieles. 
Der Tiefblick in Lötschental liess aber auch erahnen wie weit unten im Tal das Postauto bereitsteht.
Nach der kurzen Gipfelrast nahmen wir also die gut 2‘100 Höhenmeter Abstieg in Angriff.
Zurück über den Felsgrat gings zügig über den Gletscher hinüber zum Baltschiederjoch und durch ein steiles Schneecouloir hinunter in ein steinblockreiches Geröllfeld. Markus folgte seinem Spürsinn und fand den Bergweg auf Anhieb. Trotzdem durften wir uns nicht zu lange an den vielen hundert Veilchen vergucken, der Abstieg war immer noch lang und die Temperauren stiegen mit jedem Meter weiter an.
Erst viel, viel weiter unten fanden wir den angekündigten lichten Lärchenwald, aber auch hier war es rekordverdächtig heiss.
Die letzten Höhenmeter führten uns durch einen Holzschlag und dann recht gemütlich durch den Talboden hinaus zur Potstautohaltestelle in Blatten. Welch ein Genuss den müden Füssen endlich etwas frische Luft zu gönnen.
Wir genossen zwei tolle Tage in einem interessanten lohnenswerten Tourengebiet. 
Schade, dass wir nur zu viert waren, aber wir hatten grossen Spass und dank Markus‘ umsichtige Führung ein tolles Erlebnis.Herzlichen Dank an alle.

René Feuz, Tourenleiter