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SKITOUR MÄDERHORN VOM 24. APRIL 2016

 

Bergführer: Ueli Frei 

Tourenleiterin: Heidi Ulrich 

Teilnehmer: Steffi Bieri

 

Eigentlich wäre für dieses Wochenende die Tour auf das Sustenhorn mit Übernachtung in der Tierberglihütte vorgesehen gewesen. Doch wegen des schlechten Wetters konnte dieses Vorhaben nicht durchgeführt werden. Steffi als aufmerksame Wetterbericht-Leserin fand, dass im Süden das Wetter viel besser sei und wir im Wallis eine andere Tour wagen könnten. Leider fand dieser Vorschlag nicht bei allen angemeldeten Teilnehmenden Anklang, schlussendlich waren wir nur zu dritt unterwegs. Die Reise auf den Simplon hat sich gelohnt – doch der Reihe nach. Das Trüpplein fand sich um 06.30 Uhr bei einem Kaffee im Bahnhof Spiez ein. Frisch gestärkt bestiegen wir den Zug nach Brig. Leider haben nicht alle Ausrüstungsgegenstände diesen Zugwechsel mitgemacht, die Jacke von Ueli fuhr im von Interlaken herkommenden Zug weiter Richtung Deutschland. Ein Bekannter half Ueli mit einer Ersatzjacke aus und organisierte, dass die Jacke am Ende des Tages in Interlaken wieder abgeholt werden konnte. Die weitere Reise verlief problemlos und wir erreichten mit einigen anderen Tourgengängern den Simplonpass. Zackig montierten wir die Felle auf die Skier und nach einem Blick auf Karte und den Kompass ging’s los. Zugegeben, das Wetter hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz von seiner vorausgesagten schönen Seite gezeigt, einige Nebelfetzen drängten sich immer in die Sicht. Nach kurzer Zeit galt es einen eher steilen Hang zu queren – der Orientierung halber sollte ein Blick auf den Kompass dieses Vorhaben bestätigen. Doch leider hatte der Kompass eine andere Reise vor – er fiel auf den gefrorenen Schnee und hüpfte munter den steilen Abhang hinunter. Alles Suchen half nichts, der Kompass war weg. Vielleicht orientieren sich nun Schneehühner auf eine für sie neue Art im Gelände. Dank dem inneren Richtungszeiger und der Karte fand Ueli den sicheren Übergang, weiter ging es in Richtung Chaltwassertäli. Die Sicht wurde besser, doch ein kalter, starker Wind kam auf. Zügig erreichten wir den Gipfel und sehr zügig haben wir Harscheisen und Felle demontiert. Auf ein Gipfelfoto haben wir der Kamera zuliebe verzichtet. Für den ersten Teil der Abfahrt brauchte es ein wenig mehr Kanteneinsatz, doch mit jedem Meter, den wir runtergefahren sind, wurden die Sicht und der Schnee besser. So gut, dass wir bei Sonnenschein herrliche Schwünge in bestem Schnee ziehen konnten. Die Reise ins Wallis hatte sich schon nur wegen dieser Abfahrt mehr als gelohnt. Den eingangs erwähnten steilen Hang bewältigten wir bei der Rückkehr nicht querend, sondern wir fuhren bis an dessen Ende und erklommen die Steigung zu Fuss. Bis zur Abfahrt des Postautos verkürzten wir die Wartezeit im Restaurant mit dem belustigenden Rückblick des Erlebten. Insgesamt waren wir 4 Stunden gemütlich unterwegs und bewältigten rund 1'190 Höhenmeter. 

Heidi Ulrich