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Aletschhorn – 15.-17. April 2022

Bergführer:          Dani Dietler

Tourenleiter:       Dany Gertsch

Teilnehmer:        Christoph Zbären

Mit der Aussicht auf tolles Wetter haben wir uns am Karfreitag in der Früh in Lauterbrunnen getroffen und uns gemeinsam mit dem Zug auf den Weg zur Oberaletschhütte gemacht. Die Reise führte uns durch den Lötschberg und weiter nach Brig, wo wir aufs Postauto umgestiegen und schliesslich mit der Gondelbahn auf die Belalp gefahren sind. Von da an ging es anfangs noch zu Fuss bis zum Hotel Belalp und dann weiter auf den Skier - zuerst über eine sehr abschüssige Rampe und ein steiles Couloir dem Sommerwanderweg entlang runter, anschliessend bei steigenden Temperaturen den noch vorhandenen Schneeflecken folgend auf den Fellen hoch in Richtung Oberaletschgletscher. Dem eher flachen Gletscher folgend geniessen wir den imposanten Blick abwechselnd aufs Nesthorn, die Fusshörner, das Schinhorn und kurz vor dem Skidepot schliesslich auf unser Ziel, das Aletschhorn. Jetzt noch gut 30 Minuten auf schmalen Stufen und Leitern den abschüssigen Hüttenweg hoch zur Oberaletschhütte, wo uns
Irene und Steffi herzlich empfangen. Nach dem gemütlichen Teil auf der Sonnenterrasse ging es auch schon bald zum herrlichen Znacht und dann früh ins Bett.

Und jetzt ist er da, der grosse Tag. Lange vor Sonnenaufgang ging es nach einem reichhaltigen Frühstück im Licht der Stirnlampe den Hüttenweg runter und weiter auf den Fellen, zuerst über den Oberalteschgletscher nordwärts, später in die Süd-West-Flanke des Aletschhorns hoch bis zum Skidepot, das auf ca. 3'735 m liegt. Von da an weiter auf Steigeisen die SW-Rippe, teils über Geröll, teils über Firn und in leichter Kletterei hoch, bis wir um 9.15 Uhr zu dritt und bei herrlicher Fernsicht auf dem Gipfel standen. Nach einer kurzen Stärkung genossen wir noch etwas das 360 Grad Rundumpanorama, eh wir den Abstieg in Angriff nahmen. Die Vorfreude auf die Skiabfahrt wuchs. Aufgrund der Spaltenlage wurde entschieden, den ersten Teil bis unter die Abbrüche am Seil zu fahren. Also fuhr Dany los, ich folgte ihm. Nach ca. 20 m blieb mein Bergski an der vereisten Spur hängen, es folgte ein heftiger Ruck, ich konnte die Fahrt fortsetzten, jedoch fühlte sich der Bergski anders an. Nach kurzer Inspektion war dann auch klar wieso, mein Ski war übel gestaucht! Mit etwas weniger Tempo und 2-3 Skiwechsel von links auf rechts, ist die Weiterfahrt dann doch noch gelungen. Kurz vor 12 Uhr waren wir schliesslich zurück beim Skidepot. Es folgte noch eine anstrengende halbe Stunde hoch zur Hütte, denn mittlerweile haben wir ja auch schon gut 1’700 Höhenmeter in den Beinen, wo wir dann aber mit herrlichster Rösti und Käseschnitte belohnt wurden, grosses Merci an Irene und ihr Team! Später haben wir dann noch meinen Ski unter fachkundiger Leitung von Dany «geschient», so dass ich mit gutem Gewissen am anderen Tag zurückfahren konnte. Wegen dem Ski-Malheur ging es dann halt am Sonntag nicht wie geplant über den Beichpass via Lötschental nach Hause, sondern auf dem Aufstiegsweg über die Belalp zurück. Für die tolle Tour und die gute gemeinsame Zeit möchte ich mich bei meinen beiden Guides herzlich bedanken und freue mich auf neue gemeinsame Abenteuer.

Christoph Zbären