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Lobhornüberschreitung – 18. Juni 2022

Tourenleiter:       Martin Schmied

Teilnehmende:   Thomas Schmied (de facto Tourenleiter), Rita Santschi, Ivo Kreiliger, Madeleine Bieri

Dieses Mal stand die traditionelle Lobhorn-Überschreitung im Zeichen der rollenden Planung: Ivo und ich meldeten uns spät an, dann musste Martin krankheitshalber einige Tage vor der Tour Forfait geben, und am Tourentag selber ging morgens etwas mit dem Zug schief, so dass Thomas, Ivo und ich uns eine halbe Stunde später als geplant in Interlaken trafen. Am Abzweiger nach Isenfluh stieg auch Rita dazu. Der erste Teil des Zustiegs war dank Waldschatten angenehm, weiter oben drücke dann die Wärme den Schweiss heraus. Am Einstieg angekommen, mussten wir feststellen, dass wir nicht ganz die einzigen waren, und brauchten Geduld, bis wir an den Fels konnten. Geduld war dann das Stichwort für die ganze Tour, denn vor uns kraxelten mehrere Seilschaften der britischen Royal Navy, für die Felsen eindeutig nicht das bevorzugte Biotop war. Immerhin übten sie sich in klarer Kommunikation («aye aye, Boss!»). Aber egal, genossen wir halt immer wieder die tolle Aussicht und hatten Zeit für Sprüche und philosophische Überlegungen. An diesem sehr heissen Tag war der Aufenthalt in der Höhe mit einem angenehmen Lüftchen allemal wesentlich besser, als eine frühe Rückkehr in die Talhitze – Gewittergefahr null, man musste schon ausgesprochen gut schauen, um irgendwo hinter dem Lauterbrunner Breithorn den Ansatz eines Wölkchens zu entdecken. Rita meisterte ihre erste längere Mehrseillängen-Klettertour mit Bravour, sehr gut betreut von Thomas, der – im Gegensatz zu besagten Briten – den Weg auch stets auf Anhieb fand. Merci!

Als wir nach der letzten Abseilerei zusammenpackten, war es bereits Dolomiten-Kletterwoche-mässig spät (Martin weiss genau, was ich meine…). Ersehntes Zwischenziel des Abstiegs war der Brunnen bei der Alp Suls, da bei dem durstigen Wetter unterdessen in allen Getränkeflaschen Ebbe herrschte. Zurück beim Auto, hatten wir die Füsse in der Wärme platt gelaufen, waren aber total zufrieden mit dem langen Bergtag.

Madeleine Bieri